Zukunftskonzept für Weinjournalismus

Seit Wochen grüble ich nun schon über ein Konzept, wie man einen objektiven, guten Weinjournalismus belohnen kann ohne in die Abhängigkeit der Werbekunden zu geraten.

Nachdem nun vermehrt Hiobsbotschaften über die Einstellungen von Weinzeitschriften eintrudeln und in der internationalen Wein-Journalistische Blogger Szene, man bei Konferenzen über alternative Einkommensquellen sucht…

… bin ich nun dabei ein Konzept zu entwickeln und finde allerdings immer wieder Schwachstellen.

Da es sich um ein sehr komplexes Konzept mit einer hohen Verzahnung handelt, hoffe ich es hier doch einigermaßen verständlich zu erklären. Ich hoffe auf eine rege, und konstruktive Beteiligung und werde von Zeit zur Zeit mit eurer Hilfe Überarbeitungen publizieren. Theoretisch könnte man es evtl. auf der Basis einer Wiki entwickeln… Mal schauen.

So jetzt geht es los:
(Version 0.0.1)
Variablen-Deklarierung:

WJ = Weinjournalist / Weinblogger / professioneller Weinverkoster
C = Content (Texte / Inhalte produziert von den WJ)
FC = Öffentlich zugänglicher Content (wie in Blogs üblich)
HC = nicht öffetlicher (hidden) Content (wie bei Jancis Ronbinson, Wein-plus)
Org = Organisation (Zusammenschluss der WJ)
MG = Monatsgebühr für Zugang zum HC
JG = Jahresgebühr für Zugang zum HC
H = Händler (Online Weinhändler / Weingüter / Winzergenossenschaften)
K = Weinkunde, der auch gerne Artikel / Verkostungsnotizen über Wein liest.
W$ = Imaginäre Währung (stellvertretend)
€ = Euro

So… jetzt bauen wir das Konzept zusammen.

Teil 1:

WJ produzieren C. FC als Appetizer und HC.

K kauft für Euro oder W$ MG oder JG bei Org um HC lesen zu können.

K kauft Wein beim H… Als Bonus erhält er W$… Damit kann K bei Org ebenfalls MG oder JG bezahlen.

H zahlt € an die Org (abhängig von W$, die er dem K als Bonus für den einkauf gab)

Soweit so gut…
Die Händler verkaufen dem Kunden Wein und dieser Kunde erhält zusätzlich W$, mit der er wenn genügend vorhanden eine MG zahlen kann. Der Händler zahlt der Organisation direkt in Euro.
Frage: Warum soll der Händler der Organisation überhaupt was zahlen?
Antwort: Die Organisation führt eine Liste mit Online Händler, die W$ als Bonus anbieten. Kunden freuen sich wenn sie einen zusätzlichen Mehrwert erhalten.

Frage: Was ist, wenn der Kunde vom Kauf zurücktritt? Darf er die W$ behalten? Muß der Händler immer noch € an die Org zahlen?
Antwort: Nein. Die Händler dürfen nicht zu Schaden kommen. Dies ist eines der heiklen Punkte in diesem Konzept.

Teil 2:

Frage: Wie soll das Geld € die in die Organisation (MG , JG) eingezahlt wird an die WJ verteilt werden?
Antwort: K verteilt es!

Beispiel:
K zahlt 10 W$ für eine MG. Bevor er eine Freischaltung erhält, muß er diese 10W$ in einer Tabelle den der Org angeschlossenen WJ verteilen. Anhand dieser Verteilung werden die WJ ausgezahlt.

So… jetzt kann das Debugging beginnen. Falls der eine oder Andere diese Form der Beschreibung nicht versteht, bietet sie sich jedoch als Grundlage an, um daraus eine Simulation am Computer zu programmieren.

Dank der @johner Twitter Kommentare hier nun ein eher veraltetes Schaubild, welches ich schon vor zwei Wochen schnell dahinsudelte…

lohn-weinjournalist