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Gestern Abend Freitag 30.11.2007 um 20.15 verfolgte meine Mutter die Sendung Fröhlicher Weinberg im SWR Fernsehen.

In dieser Sendung gab es eine kleine Weinprobe, in der man die Rebsorten erkennen musste.

Der Grauer Burgunder wurde sehr gut erkannt… und kurz darauf auch die Flasche und das Etikett gezeigt…

Huch, es war unser 2004er Grauer Burgunder »SJ«… Selbstverständlich mit Schraubverschluss, und deswegen wohl ausgesprochen klar in der Aromatik und in der Sortentypizität.

Eine Situation ist nun eingetreten, die zwar unheimlich viel Spaß macht, jedoch auch manchmal uns und den Kunden etwas überfordert. Das Weingut, das 1985 nur 3 Weinen produzierte ist nun nicht nur in der Rebfläche größer geworden, sondern auch im Sortiment. Neben den vielen Weissweinsorten haben wir jetzt eine sehr große Auswahl an Rotweine.Hier nun etwas mehr Transparenz bezüglich der Unterschiede der einzelnen Weine.
Die Gruppe der Deutschen Spätburgunder2005 Spätburgunder vom Kaiserstuhl

unser einfacher Spätburgunder, ebenfalls aus ausgedünnten Anlagen, jedoch von Lagen, die etwas schwächere Weine hervorbringen. Früher war dies ein Bestandteil des Rotwein Cuvées. Ab 2005 nun als separate Füllung.

2004 Blauer Spätburgunder

unser normaler Spätburgunder aus den besseren Lössboden-Lagen und den schwächeren Vulkanverwitterungslagen. Ein großer Teil besteht aus Pinot Noir Klonen aus dem Burgund. Das Jahr 2004 brachte hier wunderschöne intensive Kirschfruchtaromen.

2005 Blauer Spätburgunder

ebenfalls unser normaler Spätburgunder aus den besseren Lössboden-Lagen und den schwächeren Vulkanverwitterungslagen. In diesem Jahr mussten die Trauben etwas früher geerntet werden. Die Weine sind eher etwas voller und Tanninbetonter, jedoch im Duft weniger Kirsche geprägt sondern eher würziger und rauher.

2004 Pinot Noir Steinbuck

eine besondere Auskopplung. Seit 1997 werden nicht nur in unseren Lößböden Burgundische Klone gepflanzt, sondern auch in Spitzenlagen wie z.B. Bischoffinger Steinbuck. Diese 3 und 7 Jahre alte Anlagen werden seperat ausgebaut und je nach Jahrgang und Qualität mit dem normalem Spätburgunder oder mit dem SJ cuviert. Beim 2004er zeigte der Wein jedoch eine sehr prägnante Typizität Burgundischer Klone, welches im Vergleich mit dem 2004er SJ (deutsche Klone) eher in Richtung Intensivkirsche und Schokotannine geht.

2002 Blauer Spätburgunder SJ

Dieser Wein gewann 2004 den dritten Platz im Wettbewerb um die “Assmannshäuser Krone” Wettbewerb der besten deutschen Pinot Noirs
Doch leider war der 2003er Spätburgunder mit viel Vorschußlorbeeren in Aller Munde. Dieser Wein war damals im Vergleich einfach ein roher ungeschliffener Diamant. Wurde er doch damals extrem Tanninbetont vinifiziert, damit er unter Naturkork eine hohe Haltbarkeit erhält. Unter dem Schraubverschluss braucht er nun etwas länger zum Reifen. Dekantiert, oder im großen Kelch serviert, macht er jetzt aber so langsam Spaß… hat noch Zeit.

2004 Blauer Spätburgunder SJ

In diesem Jahrgang konnten wir die Eleganz und die Frucht eines Herbstes mit kühlen Nächten einfangen. Mit der Gewissheit, dank dem Schraubverschluss auch ohne exzessiver Tanninextraktion, haltbare Weine zu produzieren, glänzt dieser Wein mit seinen würzigen Kirscharomen. Im Gaumen ist ist er extrem stark von einer Würze und Mineralik geprägt. Im vorderem Gaumen hat er jedoch weniger hervorstechendes Tannin wie der 2004 Pinot Noir Steinbuck, kommt jedoch im hinteren Bereich voll zur Geltung.

2005 Blauer Spätburgunder SJ

Im Gegensatz zum Jahrgang 2004 mussten witterungsbedingt die Trauben früher geerntet werden. Herausgekommen ist ein wunderbares Kraftpaket, welches erst noch zur Ruhe kommen muss. Die Lagerung im Barrique wurde auf 21 Monaten erhöht um die Tannine besser zu zähmen.

Die Deutsche Cabernet und Merlot Gruppe.

2005 Johner Rotwein Cuvée

Ein Cuvée aus den Rebsorten Cabernet Dorsa, Cabernet Dorio, 36er und Acolon, mit einem Hauch von Spätburgunder. Tief dunkel in der Farbe, Cabernet-ähnlich in der Frucht, und seine gewohnte zugängliche geschmackvolle Art, machen Ihn zu einem Allroundtalent. Diesen Wein steht allerdings erst in den Startlöchern.

2005 Merlot & Cabernet Sauvignon

Eigentlich war unser 2003er Merlot & Cabernet Sauvignon ja fast schon überreif und erinnerte eher an einen Wein aus Übersee als an das Original aus dem Bordeaux Gebiet. Der doch kühlere 2005er Jahrgang brachte nun eher die gewohnte rauhe tanninbetonte Typizität.

Die Pinot Noir Weine aus Neuseeland

2006 Wairarapa Pinot Noir

Unser sogenannter Zweitwein… Ein Pinot Noir von unseren jüngsten Anlagen mit schöner intensiver zugänglicher Frucht und einer gefälligen Art mit gut eingebauten Tanninen.

2006 Pinot Noir Gladstone

Unser Standard Pinot Noir. Leider noch etwas verschlossen, jedoch dicht und voller Kraft.

2006 Reserve Pinot Noir Gladstone

Eine Selektion der besten Blöcke unserer Ältesten Reben. Intensive würzige Nase. Voll im Gaumen mit kräftigen aber sehr schön abgerundeten Tanninen und eine wunderbare Länge

Die sonstigen Rotweine aus Neuseeland

2006 Cabernet, Merlot & Malbec

Aus unseren kleinen Weinblöcken in der wir das Potential verschiedener Rebsorten ergründen wollen, stammen diese Trauben. Ein Wein mit einer sehr intensiven dunklen Cabernet Frucht. Im Gaumen groß mit runden vollen Tanninen.

eine Verkostung von TiZwine.com (hier klicken) gibt diesen Wein eine Wertung von 4,5 Sterne von maximal 5 Sterne.

2006 Syrah

Ebenfalls aus diesen kleinen Weinblöcken wurde ein kräftiger Syrah gekeltert mit großer Struktur und Dichte. Im Gegensatz zum Cabernet Merlot & Malbec sind die Tannine noch dominanter.

Dieser Wein wurde ebenfalls von TiZwine.com verkostet (hier klicken) und erhielt 4,5 Sterne.

Weitere Informationen gibt es auch über die Preisliste (hier klicken) . Dort einfach den betreffenden Weinnamen (in blauer Schrift) anklicken und schon erscheint links eine Erklärung zu dem Wein.

Heute haben wir mit Stepane Gass den ganzen Keller mit den Jungweinen verkostet.
Stephane Gass ist Chefsommelier der Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach in Baiersbronn. Die Schwarzwaldstube mit Herrn Wohlfahrt als Chefkoch ist seit Jahren als bestes Restaurant in Deutschland bekannt.
Stephane war von der Homogenität der Weine sehr beeindruckt. Verblüffend, wie gut sich die 2007er zu diesem Zeitpunkt schon präsentieren. Sowohl Rot als auch Weiss zeichnet sich durch eine intensive Frucht und kernige Mineralität aus.
Zum Abschluss gab es noch eine Fassprobe unseres 2007 Reserve Pinot Noir Gladstone aus Neuseeland. Damit konnten wir Ihn extrem begeistern, obwohl er sonst sehr traditionell francophil eingestellt ist.

Gestern erhielt ich die aktuelle Zeitschrift Weinwelt DEZ-JAN 2008.

Darin steht an Seite 23 ein großer Artikel über die Besten Weine aus Baden.

Beim blättern fanden wir sogar unsere Weine darin bewertet. Doch fragte ich mich gleich hatten wir hierfür Weine eingereicht??? Hmm….

Dann fieberhaft nach den Autoren gesucht… und gefunden… die stehen hier am Ende des Artikels und nicht am Anfang wie z. B. in der Zeitschrift Vinum oder Der Feinschmecker.

Es waren Artikel von Armin Diel und Joel B. Payne

Echt cool… ich glaube jetzt gibt es schon mal vorab die Ergebnisse des neuen Gault Millau ??

Hier haben unsere 2006er SJ Weissweine besser abgeschnitten wie die 2005er aus dem Weinguide Deutschland 2007.

Beim Spätburgunder bleiben wir wohl konstant.

Schade, dass es zu den einzelnen Weinen nie ausfürliche Weinbeschreibungen gibt sondern nur Punkte. Aber dafür gibt es ja heute Weinblogger, die intensiver und genauer Weine beschreiben.

Übrigens hat bei den Spitzenreitern Bernhard Huber aus Malterdingen 5 Sterne erhalten und lässt nun alle anderen Badischen Weingüter hinter sich. Herzlichen Glückwunsch… Er wird wohl “Winzer des Jahres” oder “Aufsteiger des Jahres” werden. Sein “Wildenstein” ist aber auch ein geniales Zeug und sprengt damit die Preisbarriere südbadischer Spätburgunder nach oben.

Ab Seite 28 gibt es ein Artikel über eine Dekade Badische Spätburgunder.. Eine Verkostung von 5 Weingütern und deren Spätburgunder von 1996 bis 2005. Ebenfalls ein Artikel von Armin Diel und Joel B. Payne.

O.K. wir wurden zwar dazu nicht eingeladen, und dementsprechend konnten wir unsere Weine nicht mitvergleichen…

Aber ich hätte sehr gerne die Weine durchprobiert um die nicht erkannten Korkfehler auszusortieren !!!

Und damit geh ich den Kollegen ebenfalls auf die Nerven !!!

Zitat zweier Kollegen: “Patrick, du musst doch zugeben, wenn der Korken in Ordnung ist, dann ist das doch der bessere Wein !” Und ich sag da nur “Ja, ja” und denke für mich “Viel Spaß beim TCA verseuchte Flaschen umtauschen… und was ist mit den 10 Jahren alten Weinen, die dann schon ein gezehrtes Bukett oder deutlich oxidative Noten haben?”

Im letzten Falle kann man es durch den Einsatz von Großflaschen und Siegellack kompensieren… Ach deshalb wurde bei dieser Verkostung meistens nur aus Magnumflaschen verkostet ?!?

Zum 2. Mal durfte ich ein paar von unseren Weinen im E-Center Waldshut Tiengen einem sehr interresiertem Publikum aus dem Deutschen und Schweizerischem Raum präsentieren.

Gemeinsam mit anderen Weingüter, Winzergenossenschaften und Importeuren , wie z. B. Weingut Bercher, Weingut Huber, Weingut Franz Keller, Weingut Zähringer, Winzergenossenschaft Bischoffingen, Winzerverein Oberrotweil, Winzergenossenschaft Pfaffenweiler, Winzergenossenschaft Königschaffhausen und viele andere… wurden aktuelle Weine ausgeschenkt.

Als Highlight konnte man z.B. einen Opus One oder ein Mouton Rothschild verkosten.

Voller Erwartung wurde unser 2007er Sauvignon Blanc Gladstone aus Neuseeland verkostet und die Sauvignon Blanc fans waren begeistert. Für viele war allerdings der intensive Duft nach Holunderblüten, Stachelbeeren und Cassis etwas zu ungewohnt. Als Alternative konnte der 2006er Weißer Burgunder und Chardonnay mit einem feinen Duft nach Weißem Weinbergspfirsich überzeugen.

Überranchenderweise erhielt unser 2005er Merlot und Cabernet Sauvignon sehr viel Zuspruch, trotz seiner noch frischen jugendlichen Art.

Der 2006er Wairarapa Pinot Noir aus Neuseland mit seiner fruchtigen zugänglichen Art bildete eine solide Basis um im Anschluss den 2004er Pinot Noir Steinbuck mit seiner schönen vollen Tannin Textur zu brillieren.

Den einen oder anderen Wein konnte ich ebenfalls probieren, wobei ich zum Teil manchmal von einer gewissen Fruchtflachheit und vorzeitigen Alterungsnoten beim Spätburgunder enttäuscht wurde… Der Grund war allerdings wieder einmal der Kork… Den meisten Kunden scheint es jedoch egal zu sein… (Dann kauft man halt einen anderen Wein).